Zwischen Cleeberg und Oberkleen kann man in jedem Frühling zeitgleich mit der Amphibienwanderung auch einige andere "auffällige Gestalten" dabei beobachten, wie sie die Straße auf und ab laufen: unsere fleißigen Helfer!
Zu erkennen sind sie an ihren Warnwesten, ihrer zusätzlichen Ausstattung von diversen Leuchtkörpern sowie einem Eimer. Beim Krötensammeln absolvieren sie in jeder Saison mehrere Kilometer per pedes.
Das hat folgenden Hintergrund:
Bereits vor ca. 9 Jahren fanden sich einige Anwohner zusammen, die nicht weiter mit ansehen wollten, wie jedes Frühjahr während eines kurzen Zeitraums hunderte von Erdkröten auf dem Weg zu ihren Laichgewässern die letzte Hürde, nämlich die Kreisstraße zwischen Cleeberg und Oberkleen, nicht überlebten. Also liefen sie während der Wandersaison allabendlich das Straßenstück in Höhe der Forellenteiche ab und sammelten die Tiere von der Straße ab - so gut sie konnten. Das war, wie man sich vorstellen kann, nicht ganz ungefährlich für Helfer und Autofahrer. Aber immerhin nahm die Zahl der toten Amphibien ab.
Die Jahre vergingen, Helfer waren mal mehr, mal weniger vorhanden. Dann wurde ein Amphibienzaun angeschafft. Dieser bringt Vorteile für Tier und Mensch: Kröten und Molche werden davon abgehalten, unter die Räder zu kommen, die Rutschgefahr für Autofahrer durch tote Tiere reduziert sich und die menschlichen Helfer können sicher am Zaun entlang die Tiere absammeln, ohne selbst dabei auf die Straße laufen zu müssen.
Damit das Projekt alljährlich erfolgreich absolviert werden kann, bedarf es guter Organisation und einer großen Einsatzbereitschaft zahlreicher Helfer. Das heißt konkret:
Trotz der Vorteile des Zauns ist und bleibt er neben des Findens von genügend freiwilligen Helfern die größte Herausforderung des Projektes. Während in den ersten Jahren noch eine Horde starker Männer in mehrtägiger Arbeit mit Spitzhacken die Furche für den Zaun ziehen mussten, wird seit 2015 dank einer Idee der Vogel- und Naturschutzgruppe Kleenheim ein kompetenter Baggerfahrer mit dem Aushub einer schmalen Furche beauftragt. Nichtsdestotrotz bleibt noch genügend schweißtreibende Arbeit erhalten, den Zaun zu verlegen, ihn ca. 20-30 cm tief einzugraben und zu spannen. Alles in allem nimmt diese Arbeit volle 2 Tage unter Mithilfe von bis zu 15 Freiwilligen in Anspruch.
Aber all der Aufwand ist für kurze Zeit vergessen, wenn man in den Genuss kommt, an lauen Frühlingsabenden in strömendem Regen Eimer für Eimer bis über 300 Kröten, einige Molche (und hin und wieder einen Frosch) innerhalb von 2 Stunden heil auf die andere Straßenseite zu bringen!
Da bekommt man Lust aufs Mitmachen!?! Kontakt: Doro Atmer E-Mail: doro@nabu-oberes-kleebachtal.de