Naturschutzmaßnahmen im Herbst-Garten

Conny Thiele über den Herbst im heimischen Garten

Den Garten akribisch aufräumen?!? Bloß nicht!

 

Viele Tierarten überwintern in unseren Gärten. Sie freuen sich über Unordnung und finden z.B. in Totholz, Kompost, Laubhaufen oder Hecken ihren Unterschlupf.

 

Connys Motto: "Was man aufräumen wollte und bis Ende September nicht geschafft hat, sollte man bis zum Frühjahr liegen lassen, um evtl. Winterquartiere nicht zu zerstören und damit das Überleben heimischer Wildtiere nicht zu gefährden."

 

 

  • Reichlich Laub unter Hecken, Büschen, auf Blumen- oder Gemüsebeete verteilen.
  • Keine Laubbläser, -sauger oder Rasenmäher mehr benutzen. Sie sind auch gefährlich für Tiere, wie z.B. Igel, die aufgesaugt oder weggepustet werden können.
  • Niskästen / Insektenhotels aufhängen.
  • Bereits aufgehängte Nistkästen bis Ende September oder erst wieder im Frühjahr säubern, damit Wintergäste wie z.B. Hasel-, Wald-, Fledermaus und Insekten nicht gestört werden.
  • Rücksichtnahme gegenüber Wildtieren zeigen Gartenfreunde, indem sie ausreichend Unterschlupfmöglichkeiten in ihren Gärten belassen, statt alles aufzuräumen.
Insektenhotel
Insektenhotels werden sehr gut angenommen. Foto von Counselling über Pixabay

Igel halten ihren Winterschlaf gerne in Totholz, Reisig-, Kompost- und Laubhaufen, Hecken oder Baumstümpfen. Ab Mitte Oktober suchen sie ihre Winterquartiere auf.

 

Kröten, Molche und Co. fallen in Winterstarre. Zur Überwinterung dienen ihnen Laubhaufen, Mauer-/ Felsspalten, Erdhöhlen von Mäusen oder Maulwürfen. Deshalb alte Maulwurfhügel nicht wegräumen!

 

Insekten überwintern in Blütenstängeln von Stauden oder im Laub im Garten. Verblühte Stauden deshalb erst im Frühjahr zurückschneiden.

 

Wer Spaß daran hat, ein Insektenhotel zu bauen oder aufzuhängen, hilft auch damit heimischen Tierarten beim Überwintern. Insektenhotels werden gut angenommen.

 

Schmetterlinge überwintern vorwiegend in hohlen Bäumen, totem Holz, verlassenen Tierbauten oder deren Puppen/Kokons an Pflanzen oder im Boden.

 

Käfer, wie z.B. Marienkäfer, suchen sich Plätze in Baumritzen, unter der Rinde von Bäumen und in geschützten Öffnungen im Mauerwerk oder im Laub.

  

Vögel sind die am häufigsten gefütterten Wildtiere in unseren Gärten. Als winteraktive Tiere benötigen sie dringend Unterschlupf vor Kälte, Feuchtigkeit und Frost. Sie überwintern gerne in Nistkästen, bauen selbst Winternester oder bilden Schlafgemeinschaften.

 

Wichtig: Vogelhäuser immer so anbringen, dass Katzen und Marder nicht herankommen.

 

Zugefüttert werden sollte aber erst, wenn es richtig kalt und frostig ist oder eine geschlossene Schneedecke liegt. Als Vogelfutter eignen sich z.B. Samen, Nüsse und Körner.

  

Wer Lust hat, beim Bau von Nistkästen für Vögel aktiv mitzuhelfen, kann sich gerne bei uns melden. In Kooperation mit der Seniorenwerkstatt Langgöns werden in regelmäßigen Abständen neue Kästen und Bausets zum Selberbauen hergestellt. Geschickte Handwerker und Hobby-Bastler sind dabei immer willkommen. mehr

 

(Text: Cornelia Thiele)